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KMID : 0368920010160020039
Shim-Song Yon-Gu
2001 Volume.16 No. 2 p.39 ~ p.97
If You Dance, You sill be Cured
À̺¸¼·/Lee, Boseop
Abstract
Der Schamanismus gilt als die Urreligion der Koreaner, deren ethnische Vorfahren die Nomadenstdmme aus dem sibirisch-mongolischen Raum sein sollen. Diese waren im Verlauf der Jungsteinzeit (ca. 50001000 v. Chr.) auf die koreanisceh Halbinsel vorgedrungen. Die sibirischmongolischen schamanistischen Vorstellungen spiegeln sich daher im Lauf der Geschichte von fremden Religionen (Buddhismus, Konfuzianismus, Taoismus) beeinfluBt wurde. Deshalb unterscheidet sich der formale Ablauf der Koreanischen schamanistischen Zeremonien (Kut) von den klassischen sibirischen schamanistischen Zeremonien.
Die koreanische Geschichte begann mit der Griindung des Reich-Chosons ("Land der Morgenstille/Morgenfrische") im Jahre 2333 v. Chr. Durch tan-gun, dem ersten Schamanenk6nig. Die Einheit von Staat and Religion wurde dutch die Einfuhrung von fremden Religionen seit dem 3. Jh. N. Chr. Aufgelost. Der traditionelle, national Kut wurde in der Anwesenheit des K6nigs jedoch bis zum Ende des K6nigsreiches (1910) weiter gefeiert. Wahrend der Zeit, in der der Buddhismus (3.14. Jh.) and der Konfuzianismus (13921910) als Staatsreligionen galten sowie each der Einfuhrung der christlichen Religion08.Jh) ging der Schamanismus aufgrund seiner Weltanschauung Was ganze Universum gilt als ein lebendiger Organismus) mit diesen fremden Religionen eine harmonische Verbindung ein.
Die Weltanschauung des Schamanismus beruht auf folgenden Sich-
Himmel, Erde and Mensch. Diese rind aber drei verschiedene Erscheinungsformen von der gleichen Kraft, Chhi bzw. Tao.
2) Der Mensch (der Mikrokosmos) gilt als Zusammensetzung der Krafte von Himmel and Erde, von Yang and Yin, von sin(`himmlischer Geist¢¥) and kui (`erdhafter Geist¢¥). Das sin and das kui innerhalb des Menschen nennt man jeweils hon and baek, welche Jung als Animus and Anima ubersetzte.
3) Wenn sich hon and baek voneinander trennen, d.h. daB these den Menschen verlassen, so stirbt man. Sie kehren als sin and kui ins Jenseits zuriick. Diese Trennung sollte langsam vollzogen werden, denn das wurde einen natiirlichen, friedlichen Tod beuten. Im anderen Fall wandeln sich hon and baek zu gefahrlichen, bosen Geistern (kui-sin, chap-kui, chap-sin), die zwischen dem Jenseits and dem Diesseits umherwandeln and den Menschen schaden konnen, z.B. durch Ungluck, Krankheit, Tod usw. Die Schamanen konnen these Geister sehen and so mit ihnen umgehen, daB die durch sie entstandenen Schaden vermieden oder beseitigt werden konnen. Im Kut konnen sie die Geister trosten, die keinen naturlichen and friedlichen Tod erlebt haben, and sie ins Jenseits zuruckschicken. Dann konnen die Menschen durch these sogar eine segensreiche Wirkung erleben. All dies geschieht durch Tanz, Gesang, Musik, Essen and Spiel.
4) Zu den schamanistischen Gottern/Geistern (mu-sin) gehoren neben den genannten Geistern die zahlreichen himmlischen, erdhaften and menschlichen Gotter/Geister. Mit den letzteren sind die verstorbenen Menschen gemeint, die zu ihren Lebzeiten durch ubermenschliche Taten das koreanische Volk aus einer Notlage herausgebracht haben, Bowie die verstorbenen Schamanen. Mu-sin sind an sich weder gut noch bose, konnen aber auf den Menschen gut oder bose wirken, jenach dem, wie sie behandelt werden (ich vergleiche dies mit der Wirksamkeitsdynamik von Archetypen). Fur jeden Lebensbereich gibt es die dafur zustandigen mu-sin. Gegebenefalls muB ein Kut fur die betreffenden mu-sin gefeiert werden. Im Kut treffen das Diesseits Was BewuBtsein) and das Jenseits Was UnbewuBte) aufeinander, die normalerweise klar getrennt sein sollte.
5) Die Aufgabe des Schamanen ist die Wiederherstellung der Harmonie in den Menschen and in der Welt mit Hilfe der mu-sin. Neue mu-sin sind im Laufe der Geschichte hinzugekommen (auch aus fremden Religionen)and andere sind wieder verschwunden, wenn ihre Wirkung nicht mehr wichtig war, oder wenn sie von sich aus unwirksam wurden. Die mu-sin sind deshalb teilweise historisch gepragt.
Der Schamanismus kompensierte die herrschende Religionen positiv. Einige Schamanen iibten einen negativen EinfluB auf die Politik aus. Ein Grund dafur war, daB these Schamanen ein schwaches moralisches BewuBtsein hatten and ihre Krafte aus eigensiichtigen Motiven miBbrauchten. Dies fuhrte u.a. zur allgemeinen Verachtung der Schamanen im modernen Korea. AuBerdem ist die archasisch gebliebene Ritualform fur das moderne BewuBtsein teilweise abstoBend and unverstandlich geworden. Der Schamanismus ist aber nach wie vor sehr verbreitet and spezielle aus dem Kut stammende Elemente wie Tanz, Gesang, Musik, Essen and Spiel rind untrennbar mit dem Leben der Koreaner verbunden. Ich versuchte, mit Hilfe der Junschen Psychologie einen neuen Zugang zum Schamanismus zu eroffnen.
Die Berufung zum Schamanen zeigt sich an der Schamanenkrankheit, die wie eine Geistesstorung aussieht (Einige Fallbeispiele wurden dargestellt and psychologisch gedeutet.). Der Unterschied besteht darin, daB die Schamanenkrankheit nur durch die Initiationszeremonie geheilt werden kann. Die Initiationszeremonie beginnt beim Sonnenaufgang auf einem Berg vor einem Felsen. Der Berggott wird in einem Baumast (axis undi) empfangen, in das Haus (Kutort) mitgenommen, mit Braut-und Gotteskleid gekleidet and an einen runden Geisterspiegel angebunden (Sonnen-und-Mond-Stab) Der weitere Ablauf : (1) Reinigen des Ortes, (2) Drehtanz mit dem Stab, (3) Empfangen des Segens des Wassergottes, (4) Vertreiben der falschen Gotter and Ankunft der richtigen Gotter, (5) Verleihen der Schamanengerate, (6) Haarzeremonie, (7) Zeremonien fur himmlische, erdhafte and menschliche mu-sin (Schweineopfer), (8) Demonstrieren der Schamanenkraft der Novizin, (9) Zeremonie fur bis jetzt ausgetriebene mu-sin (kui-sin, chap-kui, chap-sin).
Die Schamanenkrankheit, d.h. die unbewuBte Besessenheit von den mu-sin (die Verkorperung der Archetypen) wurde als ein Einbruch des kollektiven UnbewuBten mit ihrem Inhalt, den Archetypen (der "Tod" im alchemistischen Opus) gedeutet. Die Initiationszeremonie stellt das aufgeloste Ich der Novizin wieder her, indem z.B. eine Ordnung (albedo, das BewuBtsein) durch die rhythmische Bewegung des Tanzes aus dem Chaos(nigredo, das Unbewul3te) heraus wiederhergestellt wird. Weil die mu-sin (die Verk6rperung der Archetypen) auf die G6tterkleider u.a. projiziert werden, ist das Ich nicht mehr mir den mu-sin identisch (die Schamanenkrankheit). Dadurch ist eine Beziehung zwischen den Beiden m6glich geworden. Die gefahrliche Identifikation wird von nun an nur zu einem bestimmten Zweck and bewu6t vollzogen, indem die (neue) Schamanin im Kut (geschUtzter Raum, alchemistisches GefaB) die Gbtterkleider anzieht.
Das, was im Innem der Novizin unter dem EinfluB der Schamanenkrankheit and wahrend der Initiationszeremonie (Heilungsprozess) vor sich geht, entspricht dem, was im AuBeren mit dem Opferschwein geschieht. Das Schwein wird gequalt, get6tet, zerstuckelt and alle Fleischstucke werden auf den senkrecht stehenden Dreizack gespie6t. Die Anwesenden sammeln sich aus Ergriffenheit um das Schwein, stecken Opfergeld in das Maul des Schweinekopfes and beten, indem sie ihre beiden Hande aneinander reiben and sich wiederholt verbeugen. Sie glauben, daB das Schwein in diesem Augenblick dann ihre Anliegen den G6ttem uberbringt.
Aus der dabei herrschenden Stimmung laBt sich folgem, daB eine participation mystique zwischen den Anwesenden and dem Schwein existiert, die nicht nur auf die Novizin, sondern auch auf die Anwesenden heilend wirkt.
Jung stellte fest, daB bei jeder wahren Opferhandlung eine magische Einheit zwischen Opfer and Geopfertem besteht (Archetyp des Opfers) and daB es dabei um den Wandlungsprozess, nanilich den Individuationsprozess, geht ("die Integrierung oder Menschwerdung des Selbst").
Dafur ben6tiat die Novizin die Hilfe des Wassergottes (Verk6rperung des Archetypus des Mercurius) and der Generalsg6tter, die ein Schwert hochhalten (Zerstiickelung der prima materia, d.h. BewuBtwerdung) and dabei auf einem Pferd reiten (vom Instinkt/UnbewuBten bzw. Psychopompos getragen). Um ihre Schamanenkraft zu demonstrieren, braucht sie die Hilfe des Doppelmessergeneralgottes. Daher wiederholt sie im Kut symbolisch dessen Heldentat, indem sie auf den Klingen des Doppelmessers tanzt. Dieser General ist ein Bild des Gottmenschen, der "alle Arten von Feinden, Drachen, Schlangen, Ungeheuern and Damonen besiegt and sein Volk von Vernichtung and Tod befreit"69) (Heilung der Krankheit).
All these Beispiel stellen den Archetypus des Anthropos dar, so wie derwichtige mu-sin, der tan-gun, der erste Schamane, dessen Geburt auf die Vereinigung der Gegensatze Himmel and Erde, d.h. des himmlischen Hwan-ung and der Barin-Frau Una-nyo zuriickgeht. Aus deco Umstand, daB tan-gun spater zum Berggott wurde, la6t rich schlie6en, daB es rich bei diesem wichtigen mu-sin, dem Beragott, auch um den Archetypus des Anthropos handelt. Der Berg ist vor allem ein Ort, wo sich Himmel and Erde begegnen. Die genannten Beispiele and der tan-gun symbolisieren nach meiner Auffassung das Selbst, das die Gegesatze veremigt.
Aus Junascher Sicht k6nnte man sagen, daB sich die Novizin diesem Archetypus angleicht, damit sie sich selbst sowie die anderen heilen kann. Dieser Vorgang laBt sich mit einem Wort zusammenfassen beschreiben Individuation!
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